Vom Winde verweht
Eine interaktive Werbung faszinierte Benutzer des öffentlichen Nahverkehrs kürzlich in Stockholm. Eine sympathische junge Frau blickt einem vom Werbescreen entgegen. Als die nächste U-Bahn einfährt, werden die Haare der Dame scheinbar vom Fahrtwind des Zuges verwirbelt. Richtig, es geht um ein neues Haarpflegeprodukt.
Diese interaktive Werbung ist ein neuer und kreativer Ansatz. Mittels Sensoren, integriert in die Plakatwand, steuert die einfahrende Bahn das Plakat an und löst die virtuelle Reaktion auf dem Bildschirm aus. Der grosse Erfolg? Das Video über diese Aktion wurde von fast zwei Millionen Nutzern auf der Plattform Vimeo innert weniger Tage gesehen.
Der Aufwand für eine einzelne solche Werbung würde wohl der möglichen Reichweite nicht gerecht. Wird aber die Aktion insgesamt über soziale Medien vermarktet, generiert sie ungemein viel Aufmerksamkeit. Weitere Beispiele für solche Ansätze sind unter anderem die Aktion von Graubünden Ferien, wo via Werbescreen eine Direktschaltung per Webcam auf eine Bündner Berghütte hergestellt wurde und die Passanten direkt zu einer spontanen Reise eingeladen wurden. Die Kampagne nannte sich „The Great Escape“ und gewann den „Poster of the Year Award“ 2015. Dahinter steckte die bekannte Agentur Jung und Matt.
Auch in diese Kategorie fällt die Aktion von British Airways. Auf dem Trafalgar-Square in London verfolgt ein Kind mit ausgestrecktem Arm die vorbeifliegenden Flugzeuge und die zugehörige Flugnummer erscheint auf dem Bildschirm. Dahinter steckt GPS-Technik. Der Verblüffungs-Effekt ist grandios und das weit grössere Publikum wird durch die Skalierung per elektronischer Medien erreicht.
Fazit: Aufwendig, muss doch die Umsetzung gut geplant und das Ergebnis anschliessend entsprechend online vermarktet werden. Ob ein Video einer solchen Aktion viral geht, kann nach wie vor nicht geplant werden. Aber wir würden gerne mehr davon sehen!